Bilder von Kyrkö Mosse bei Ryd in Schweden
Verfasst: 25. Jul 2025, 22:09
Kein Treffen, sondern ein Autofriedhof den der ein oder andere vielleicht schon mal als Lost Place im TV gesehen hat.
Kyrkö Mosse ist der Name eines Moores, nahe der schwedischen Ortschaft Ryd in der Gemeinde Tingsryd.
Hier befindet sich ein großer Autofriedhof mitten in einem Wald.
Åke Danielsson, der hier anfänglich nur Torf gewann, widmete sich später der Verwertung von Autos.
Die ausgeschlachteten Wracks ließ er im Wald stehen
Wenn man sich auf dem Gelände bewegt, wechselt die Gefühlspalette von fassungslos, erschrocken, über fasziniert bis hin zu andächtig.
Bilder können die Eindrücke die man dort erfährt nicht im geringsten wiedergeben, bestenfalls eine leichte Ahnung vermitteln, aber ich versuche es mal. Willkommen auf dem Autofriedhof Kyrkö mosse
Hier haben 150 Schrottautos aus der Mitte des 19. Jahrhunderts gemeinsam mit Fahrrädern, Mopeds, alten Herden und Reifen – ihre letzte Ruhestätte gefunden. Jede einzelne der Objekte fassen ein Blike wert. Weitere Hinterlassenen von Personen aus der Nachbarsort Ryd und Spuren hat auch der zweite Weltkrieg hinterlassen. Auch die Überreste und Geschichten oder Märchen, Kulturerbe oder Schrott? Schauen Sie selbst und machen Sie sich selbst ein Bild.
Die wichtigste Erzählung ist jedoch, die über den Gründer dieses besonderen Ortes. Åke, genannt „Åke vom Moor“, 1914 in der Siedlung Trojenab geboren, arbeitete er nach Schulzeit und Konfirmation in den südschwedischen Provinzen Skåne und Småland als Knecht 1935. Er brachte sich die verschiedenen Modelle bei und wurde bald ein Experte für Ersatzteile, die er mit bescheidenem Blatt mit Torf und Material aus Vieh im Stall angereichert. Torf war hier das, was es hier in großem Maß gab. Der Leerlaufplatz bot, trotz ihrer bescheidenen 12 m², für alle betriebenen Maschinen Platz bot. Daneben baute er sich eine Kate, die er mit Torf isolierte und angetrieben mit alten Automotoren.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde das Leben härter und in den 1950er Jahren bereits galt, dass Autos als neuen Autos wurden jedoch, als sie nicht mehr funktionierten, einfach als nächst am Waldrand geladene Wagen. Er brachte die verschiedenen Modelle bei und wurde bald ein Experte für Ersatzteile und ein Pionier des Wiederverwertung. Übrig blieben jedoch die räderlosen Karosserien, die trotz ihrer erdnahen Erscheinung immer noch als Fotomotiv herhalten konnten.
1974 wird das letzte Schrottauto gekauft, aber das Lager ist voll mit Ersatzteilen, die noch viele weitere Jahre verkauft werden. 1992 zieht Åke in das Altersheim von Ryd. Autofriedhof wird Gegenstand zahlreicher Debatten. 2001 beschließt die Kommune dann, dass die Wracks verbleiben dürfen und dass die Natur den Ort übernehmen soll. Der Autofriedhof wurde ein Ort der sich selbst zerstörenden Bild vergleicht. Über dem Ort schwebt eine gewisse Andächtigkeit. Lassen auch Sie sich davon beeindrucken.
"Denn du bist Erde und sollst zu Erde werden."
So steht es auf dem ersten Schild für Besucher geschrieben!
Auf dem zweiten Schild steht.....
Torfgewinnung in Kyrkö Mosse
Er grub mit dem Spaten, einen halben Meter Breite, einen Meter tief – sechs Soden tief, Reihe für Reihe. Åke begann im Spätsommer zu graben, als auch der letzte Frost aus dem Boden verschwunden war. Im folgenden Frühling drehte er die Soden auf die Seite, und so blieben sie zum Trocknen liegen. Danach wurden sie auf Haufen geworfen, sogenannte Bülten, und danach auf Torfstöße verteilt. Als die Bauern mit ihren Fuhrwerken zum Torfkauf kamen, zog Åke die Ware auf einer einachsigen Karre heran, deren Felgen auf Schienen aus Fichtenästen fuhren.
Auch wenn manche der Bauern die Torfsoden in ihren Dreschmaschinen zerkleinerten, so war es doch meist üblich, sie zu den Schweinen zu legen, die in ihnen wühlten und sie somit zerkleinerten. Das Ergebnis diente als Streu für die Pferche und Koben in den Ställen. Anschließend wurde der Torf dann als Dünger auf die Äcker ausgebracht.
Åke war technisch sehr begabt, und er baute alles, was er brauchte, nahezu aus dem Nichts. Für die harte Arbeit im Moor brauchte er Hilfsmittel, und so baute er sich mit Antrieb durch einen alten Chevrolet-Motor ein Transportmittel, das einer Draisine ähnelte. An diese konnte ein Waggon angehängt werden, der den Torf transportierte. Er verlegte 340 Meter Gleise über das Moos, und der selbst gebaute Zug konnte in gleicher Geschwindigkeit vorwärts wie rückwärts fahren. Den Torf verbrachte er in ein selbst gebautes Torflager, und nach einiger Zeit kam er darauf, dass er fertig gemahlenen Torfmull anbieten könnte. Zuerst verwendete er zum Zerkleinern ein umgebautes Dreschwerk. Ein kleiner Förderer brachte den Torf hinauf aufs Lagerdach, von wo er dann durch eine Trommel in die Torfpresse einfließt, die ebenfalls von Åke konstruiert war. Auch diese wurde von einem alten Automotor angetrieben. Die hier gepressten Ballen kauften die Bauern, die dafür gern lange Anfahrten in Kauf nahmen.
und auf dem dritten Schild wird es etwas persönlicher...
Eine einzigartige Fotografie
„Als ich vor einiger Zeit mein Elternhaus in Ryd besuchte, landete ich zufällig an einer Nebenstraße auf diesem „Parkplatz“. Hier und im umgebenden Wald standen rund hundert Autos, die alle schon viele Jahre auf dem Buckel hatten. Es sah aus, als hätten die Halter ihre Wagen nur kurz abgestellt, um gleich weiterzufahren – aber irgendetwas war wohl dazwischengekommen, und niemand war je zurückgekehrt.
Die rätselvoll schicksalhafte und ein wenig gespenstische Stimmung nahm mich in Beschlag. Die Stille der Natur steht in einem scharfen Kontrast zu den Spuren der Vergänglichkeit, die der Mensch hinterlassen hat. Langsam, aber sicher übernehmen Büsche und Bäume wieder die Herrschaft, und es wird nicht mehr lange dauern, bis die Vegetation die alten Autos unter sich vollkommen begraben haben wird.
Nach zahlreichen Besuchen hätte ich mich mit Åke, dem Herrn dieses Ortes, ein wenig angefreundet. Ich durfte mich auf dem ganzen Gelände bewegen und bekam schließlich gar die Erlaubnis, ein Foto von ihm aufzunehmen.“
– Kerstin Bengtsson
Hier noch ein paar Bilder die sein einfaches, ja nahezu karges Leben verdeutlichen und die aktuellen Überreste von seinem Traktor.
Etwas mehr Historie zum Ort findet man auf der Web Seite in deutscher Übersetzung:
http://skrot.rydinfo.se/historia/auf-deutch/
Kyrkö Mosse ist der Name eines Moores, nahe der schwedischen Ortschaft Ryd in der Gemeinde Tingsryd.
Hier befindet sich ein großer Autofriedhof mitten in einem Wald.
Åke Danielsson, der hier anfänglich nur Torf gewann, widmete sich später der Verwertung von Autos.
Die ausgeschlachteten Wracks ließ er im Wald stehen
Wenn man sich auf dem Gelände bewegt, wechselt die Gefühlspalette von fassungslos, erschrocken, über fasziniert bis hin zu andächtig.
Bilder können die Eindrücke die man dort erfährt nicht im geringsten wiedergeben, bestenfalls eine leichte Ahnung vermitteln, aber ich versuche es mal. Willkommen auf dem Autofriedhof Kyrkö mosse
Hier haben 150 Schrottautos aus der Mitte des 19. Jahrhunderts gemeinsam mit Fahrrädern, Mopeds, alten Herden und Reifen – ihre letzte Ruhestätte gefunden. Jede einzelne der Objekte fassen ein Blike wert. Weitere Hinterlassenen von Personen aus der Nachbarsort Ryd und Spuren hat auch der zweite Weltkrieg hinterlassen. Auch die Überreste und Geschichten oder Märchen, Kulturerbe oder Schrott? Schauen Sie selbst und machen Sie sich selbst ein Bild.
Die wichtigste Erzählung ist jedoch, die über den Gründer dieses besonderen Ortes. Åke, genannt „Åke vom Moor“, 1914 in der Siedlung Trojenab geboren, arbeitete er nach Schulzeit und Konfirmation in den südschwedischen Provinzen Skåne und Småland als Knecht 1935. Er brachte sich die verschiedenen Modelle bei und wurde bald ein Experte für Ersatzteile, die er mit bescheidenem Blatt mit Torf und Material aus Vieh im Stall angereichert. Torf war hier das, was es hier in großem Maß gab. Der Leerlaufplatz bot, trotz ihrer bescheidenen 12 m², für alle betriebenen Maschinen Platz bot. Daneben baute er sich eine Kate, die er mit Torf isolierte und angetrieben mit alten Automotoren.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde das Leben härter und in den 1950er Jahren bereits galt, dass Autos als neuen Autos wurden jedoch, als sie nicht mehr funktionierten, einfach als nächst am Waldrand geladene Wagen. Er brachte die verschiedenen Modelle bei und wurde bald ein Experte für Ersatzteile und ein Pionier des Wiederverwertung. Übrig blieben jedoch die räderlosen Karosserien, die trotz ihrer erdnahen Erscheinung immer noch als Fotomotiv herhalten konnten.
1974 wird das letzte Schrottauto gekauft, aber das Lager ist voll mit Ersatzteilen, die noch viele weitere Jahre verkauft werden. 1992 zieht Åke in das Altersheim von Ryd. Autofriedhof wird Gegenstand zahlreicher Debatten. 2001 beschließt die Kommune dann, dass die Wracks verbleiben dürfen und dass die Natur den Ort übernehmen soll. Der Autofriedhof wurde ein Ort der sich selbst zerstörenden Bild vergleicht. Über dem Ort schwebt eine gewisse Andächtigkeit. Lassen auch Sie sich davon beeindrucken.
"Denn du bist Erde und sollst zu Erde werden."
So steht es auf dem ersten Schild für Besucher geschrieben!
Auf dem zweiten Schild steht.....
Torfgewinnung in Kyrkö Mosse
Er grub mit dem Spaten, einen halben Meter Breite, einen Meter tief – sechs Soden tief, Reihe für Reihe. Åke begann im Spätsommer zu graben, als auch der letzte Frost aus dem Boden verschwunden war. Im folgenden Frühling drehte er die Soden auf die Seite, und so blieben sie zum Trocknen liegen. Danach wurden sie auf Haufen geworfen, sogenannte Bülten, und danach auf Torfstöße verteilt. Als die Bauern mit ihren Fuhrwerken zum Torfkauf kamen, zog Åke die Ware auf einer einachsigen Karre heran, deren Felgen auf Schienen aus Fichtenästen fuhren.
Auch wenn manche der Bauern die Torfsoden in ihren Dreschmaschinen zerkleinerten, so war es doch meist üblich, sie zu den Schweinen zu legen, die in ihnen wühlten und sie somit zerkleinerten. Das Ergebnis diente als Streu für die Pferche und Koben in den Ställen. Anschließend wurde der Torf dann als Dünger auf die Äcker ausgebracht.
Åke war technisch sehr begabt, und er baute alles, was er brauchte, nahezu aus dem Nichts. Für die harte Arbeit im Moor brauchte er Hilfsmittel, und so baute er sich mit Antrieb durch einen alten Chevrolet-Motor ein Transportmittel, das einer Draisine ähnelte. An diese konnte ein Waggon angehängt werden, der den Torf transportierte. Er verlegte 340 Meter Gleise über das Moos, und der selbst gebaute Zug konnte in gleicher Geschwindigkeit vorwärts wie rückwärts fahren. Den Torf verbrachte er in ein selbst gebautes Torflager, und nach einiger Zeit kam er darauf, dass er fertig gemahlenen Torfmull anbieten könnte. Zuerst verwendete er zum Zerkleinern ein umgebautes Dreschwerk. Ein kleiner Förderer brachte den Torf hinauf aufs Lagerdach, von wo er dann durch eine Trommel in die Torfpresse einfließt, die ebenfalls von Åke konstruiert war. Auch diese wurde von einem alten Automotor angetrieben. Die hier gepressten Ballen kauften die Bauern, die dafür gern lange Anfahrten in Kauf nahmen.
und auf dem dritten Schild wird es etwas persönlicher...
Eine einzigartige Fotografie
„Als ich vor einiger Zeit mein Elternhaus in Ryd besuchte, landete ich zufällig an einer Nebenstraße auf diesem „Parkplatz“. Hier und im umgebenden Wald standen rund hundert Autos, die alle schon viele Jahre auf dem Buckel hatten. Es sah aus, als hätten die Halter ihre Wagen nur kurz abgestellt, um gleich weiterzufahren – aber irgendetwas war wohl dazwischengekommen, und niemand war je zurückgekehrt.
Die rätselvoll schicksalhafte und ein wenig gespenstische Stimmung nahm mich in Beschlag. Die Stille der Natur steht in einem scharfen Kontrast zu den Spuren der Vergänglichkeit, die der Mensch hinterlassen hat. Langsam, aber sicher übernehmen Büsche und Bäume wieder die Herrschaft, und es wird nicht mehr lange dauern, bis die Vegetation die alten Autos unter sich vollkommen begraben haben wird.
Nach zahlreichen Besuchen hätte ich mich mit Åke, dem Herrn dieses Ortes, ein wenig angefreundet. Ich durfte mich auf dem ganzen Gelände bewegen und bekam schließlich gar die Erlaubnis, ein Foto von ihm aufzunehmen.“
– Kerstin Bengtsson
Hier noch ein paar Bilder die sein einfaches, ja nahezu karges Leben verdeutlichen und die aktuellen Überreste von seinem Traktor.
Etwas mehr Historie zum Ort findet man auf der Web Seite in deutscher Übersetzung:
http://skrot.rydinfo.se/historia/auf-deutch/