Eigentlich ist das Auto hier ja völlig fehl ab Platz, ist ja kein Ami

Vielleicht noch ein paar Worte zur Modellhistorie, das Ding kennt hierzulande ja niemand:
Es handelt sich im Grunde um einen australischen Ford Falcon GT der Baureihe XY.
Bis etwa Mitte der 60er wurden in Australien US-Falcons importiert, natürlich auf Rechtslenker umgebaut.
Die Baureihe XR war der erste richtige Aussie-Falcon. Die Rohkarosse war dabei mit dem US-Fairlane weitgehend baugleich.
bis 71 gabs meherere Facelifts über die Baureihen XT, XW und XY. Die Motorenbestückung der GTs orientierte sich immer grob an den US-Fords, so hatte der XW den 351W und 351C-2V drin, der XY dann den 351C-4V mitsamt Shakerscoop vom CobraJet Mustang

Ab 72 folgte dann eine etwas radikalere Karosserieänderung, es folgten die Baureihen XA, XB und XC, erstmals gabs auch ein Coupe, dass ja jeder aus Mad Max kennen dürfte

Mein Auto ist genaugenommen kein Falcon, sondern ein Fairmont, die südafrikanische Exportversion. Für den Südafr. Markt wurde nur der XW und der XY gebaut, davon vom XY GT ca. 1800 Stück, also schon eher was seltenes.
Technisch unterscheiden sich die australische und südafrikanische Version aber so gut wie nicht, der Afrikaner hat einen Km-tacho statt Meilen, etwas anders gestaltete Polster und alle Wartungsaufkleber im Motorraum sind zweisprachig. : Englisch und Afrikaans

Ich hab das Auto seit 2011, war eigentlich ein Spontankauf. Ein Kumpel (schraubt Escort Mk III, hat also immer ein offenes Ohr für alte Fords

Seine Frau war übrigens Südafrikanerin und der Vorbesitzer des Fairmont sein Schwiegervater, so kam das Auto 2008 nach Deutschland.
Ich hab ihn dann besichtigt, Substanz nicht schlecht, aber ein paar Ecken waren zu machen. das Problem war weniger Rost, davon hatte er sugut wie keinen, aber vielmehr allerlei Dellen und Risse an der Bodengruppe, vom Einsatz im Busch in Namibia, wo er zuletzt gelaufen war

So hat er damals ausgesehen, Motor komplett zerlegt neben dem Auto, es haben aber so gut wie keine Teile gefehlt, war alles in Kisten vorhanden.
Für 2000 Euro konnte ich da nicht nein sagen


Dann Rotisserie gebaut, Unterboden trockeneis gestrahlt:

Der Shortblock wurde zwischenzeitlich beim Motorenbauer mit einem 393ci Scat Strokerkit wieder aufgebaut.
Als Nockenwelle wurde von Ed Curtis eine Rollerwelle geschliffen und mit Crane link bar Liftern und restrictor pushrods verbaut:

Mittlerweile fertig und einbaubereit:

Fahrwerk komplett restauriert.

aktueller Stand:

Kofferraum fertig:

Motorraum fertig bestückt und verkabelt:

Wenn alles gut läuft ist er nächstes jahr on the road und schaut ungefähr so aus:


... Wobei er außen ganz bewusst nicht lackiert wird. Das Auto hat in den Einstiegen noch Erstlack, aber vor längerer Zeit eine Außenlackierung in orig. "Ermine white" bekommen.
hat mittlerweile eine reizvolle Patina mit vielen kleinen Kampfspuren aus Namibia und die darf er behalten
