Kunststoffteile lackieren

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Wagonmaster
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Kunststoffteile lackieren

Beitrag von Wagonmaster » 25. Apr 2024, 18:23

Hallo Zusammen,

mal ein, zwei Fragen an unsere Lackierprofis. Ich möchte demnächst ein paar Kunststoffteile mit strukturierter Oberfläche (z.B. Lautsprecherabdeckung) lackieren.

Mit meinem Gefährlichen Halbwissen bin ich nun auf folgende Lackkomponenten gekommen:

1. Schicht: Kunststoffhaftvermittler
https://www.123lack.de/spraymax-kunstst ... spruehdose

2. Schicht: 2K Acryl-Decklack
https://www.123lack.de/spraydose-2k-acr ... -01RAL8007

3. Schicht: 2K Klarlack
https://www.123lack.de/spraymax-2k-klar ... -lackspray

Kann ich das so machen oder müsste z.B. zwischen Haftvermittler und Decklack noch ne Grundierung lackiert werden? Anschleifen geht wahrscheinlich nur mit nem weichen Flies, damit die Struktur nicht weggeschliffen wird?

2. Frage: Ich würde gerne im Zuge dessen gleich ein paar Kunststoff-Chromteile erneuern. Gibt es halbwegs abriebfesten Chromlack? Diesen mit Klarlack überzulackieren macht ja wenig Sinn. Ich habe auch gelesen, dass man vorher Schwarz glänzend lackieren sollte, damit der Effekt am besten rüberkommt. Z.B. sowas hier:
https://www.123lack.de/felgen-silberchr ... -chromlook

Hat jemand von euch damit Erfahrung bzw. das schon mal gemacht? Welche Produkte habt ihr verwendet?

Grüße,
Benni
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mem64
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Beitrag von mem64 » 25. Apr 2024, 19:21

Du solltest zuerst mit feinem Schleifvlies alles anschleifen und dann mit Kunststoffreiniger beginnen und den mind. bis zum nächsten Tag ablüften lassen. Danach Haftprimer der kann auf 1K Basis sein.... bei allen nachfolgenden Materialien würde ich 2K aus der Sprühdose nehmen, dann hast du eine deutlich höhere Abriebbeständigkeit.
Die kannst du mit ausreichender Ablüftzeit alle nass in nass in dünnen Schichten aufbringen.... besser sogar als 1K Materialien.
Meine Nachbarn hören immer gute Musik...... ob sie wollen oder nicht 😆

Martin (mem)

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Wagonmaster
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Beitrag von Wagonmaster » 25. Apr 2024, 20:34

Danke für die Antwort, Martin.

Heißt also, den Kunststoffhaftvermittler gegen 1K Primer austauschen und dann kanns quasi losgehen.

Grüße,
Benni
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RalfR
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Beitrag von RalfR » 25. Apr 2024, 21:17

Ne, der 1k Haftvermittler muss schon drunter.

Nur mit Primer hält das nicht lange.

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Beitrag von 2CV8 » 26. Apr 2024, 00:14

Hallo Benni, zu Frage 2 - Verchromen:

Habe mich kürzlich auch gefragt, wie ich im konkreten Fall den Lichtschalter-Brezel verchromen könnte, da überall der weisse Plastik zum Vorschein kommt und ich das Teil eh gerade ausgebaut hatte.
.
schalter vorher.jpg
.
Alle (viele! ;-) ) Youtube-Reviews haben den

Molotow Liquid Chrome

als einzigen echten Chromeffekt gelobt, aber: total berührungsempfindlich, Fingerabdrücke und Abstumpfung des Effekts sind dann unausweichlich.
.
s-l1600.jpg
.
Auch alle deren Tests mit Klarlack übers Chrom waren gescheitert, da dann der Chromeffekt wieder massiv abstumpft und es nur noch Silber ist aber nicht mehr Chrom.

Schlussendlich habe ich aber dieses Video gefunden (krasser schottischer o.ä. Akzent :-) ):

"Molotow Liquid Chrome and Liquitex Gloss Clear"



mit der Erkenntnis, dass dieser Klarlack

Liquitex (Professional - Acrylic Mediums) High Gloss Varnish

den Chromeffekt nur leicht mindert und die Oberfläche versiegelt bzw. berührungsunempfindlich macht.
.
liquitex.png
.
Also den Molotow (NICHT wie ich den 1mm, der verstopft und kleckert leicht) und das Liquitex besorgt (siehe Links unten, unbedingt das explizite High Gloss nehmen) und ausprobiert.
Brezel ganz vom Chrom befreit,
.
IMG_9169.JPG
.
entfettet, mit Molotow eingepinselt (es fliesst sehr stark und trocknet schnell, am besten nur einmal und gerade richtig verteilt auftragen, korrigieren geht nicht), und mind. 1 - 2 Tage trocknen lassen.
Anschliessend den Lack das erste Mal aufgetragen und wieder einen Tag trocknen lassen, das Ganze noch zweimal wiederholt.

Am Schluss war der/das Brezel absolut griff-/berührungsfest und das Chrom ist wirklich nur leicht abgestumpft.
Fotos folgen später... Disclaimer: für mich reicht der erzielte Effekt vollauf, da es Welten besser als Silber ist und "von weitem" ganz passabel aussieht - und hey, ich habe keine Show-Car-Ansprüche :D
Und noch was: in meinem Fall gibt's natürlich das Problem der eingravierten Beschriftung "Lights", welche vom Chrom auch verdeckt wird und im Dunkeln eigentlich leuchten sollte - genug starke Dashboard-Hintergrundbeleuchtung vorausgesetzt...
.
schalter beleuchtung 2.jpg
.

Molotow Liquid Chrome:
https://www.ebay.de/itm/183132535283?va ... R5bo9O7iYw

Liquitex (Professional - Acrylic Mediums) High Gloss Varnish:
https://www.ebay.co.uk/itm/256456449665 ... R9byx-7iYw

Thorte
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Beitrag von Thorte » 26. Apr 2024, 08:36

Danke für den Erfahrungsbericht, bin auf die Bilder gespannt.

Die "Lights" Beschriftung könnte man mit einem Dremel mit ruhiger Hand und nicht zu aggressivem Schleifaufsatz wahrscheinlich wieder freibekommen.
Viele Grüße,
Thorsten

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Beitrag von Wagonmaster » 26. Apr 2024, 10:13

Hi Peter,

ich schließe mich Thorsten an. Ein sehr interessanter Bericht. Auf die Fotos bin ich auch mal gespannt. Wie du allerdings den Schriftzug wieder lesbar machen bzw. zum "leuchten" bringen willst, ist mir schleierhaft. Das sieht extremst fummelig aus.

Grüße,
Benni
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Beitrag von grautier » 26. Apr 2024, 18:27

Also ich hab vor, die im 3D Drucker hergestellten Ringe um die Schalter damit "zu verchromen".
Erster Test ist positiv, jedoch dann nicht klar überlackieren, dann geht der Glanz weg.
Ist meiner Meinung nach bei den Rosetten auch nicht nötig, die fasst ja niemand an. Wenn Lack trocken ist, ist's wie normale Farbe.
Chromspray.jpg
Chromspray test.jpg
Gruß aus LE., Peter

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Beitrag von grautier » 26. Apr 2024, 18:31

Geht auch auf Plastik, vorher grundieren mit ksd primer
Kunststoff primer.jpg
Gruß aus LE., Peter

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Beitrag von grautier » 26. Apr 2024, 18:38

Ja, die Schriftzüge herzustellen sehe ich auch als größeres Problem.
Fine-Liner?
Gruß aus LE., Peter

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