Ethanol als Kraftstoff???

Vergaser läuft nicht? Die Karre bremst nicht oder ihr habt andere technische Probleme? Hier gehört's rein!
Atzi
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Ethanol als Kraftstoff???

Beitrag von Atzi » 27. Jul 2022, 17:02

Hallo an alle!

Ich habe einen Tipp bekommen, wie man die Spritpreise bei neueren, wie auch älteren Fahrzeugen reduzieren kann. Und zwar geht es um Ethanol, als Kraftstoff. Nach ein Paar Stunden Recherche, habe ich nun in Erfahrung gebracht, dass für Fahrzeuge mit Einspritzanlage und entsprechenden Steuerungen, es durchaus Möglichkeiten gibt, diese umzubauen. Umbausatz kostet zwischen 400 und 500 Euro. Einbau liegt wohl bei 100-200 Euro. Voraussetzung für den Umbau ist natürlich die Ethanol-Beständigkeit der Leitungen und Dichtungen der Kraftstoffanlage. Ethanol reagiert aggressiv auf bestimmte Gummi-Arten und Aluminium. Daher sollten diese vorher überprüft werden.

Bei einem Ethanol-Preis von 80-90 Cent pro Liter, scheint es eine recht interessante Sache zu sein. Auch wenn das Netz der Ethanol-Tankstellen sehr mager ist. Man kann Ethanol aber auch liefern lassen.

Doch wie sieht es bei Vergaser-Modellen aus? Ich habe rausgefunden, dass in Süd-Amerika sehr viele Vergaser-Fahrzeuge mit Ethanol betrieben werden. Da die Vergaser meist aus Aluminium-Legierung bestehen - werden diese verkupfert, um eine Beständigkeit gegen Ethanol zu erreichen. Der Rest soll eine Einstellungssache sein. Die Düsen anpassen und Vergaser einstellen. Klingt nicht besonders kompliziert (auch wenn ich selbst die Vergaser nicht einstellen kann). Großer Nachteil wäre, dass man nach erfolgten Umbauten des Vergasers nicht mehr so einfach mit normalem Sprit fahren kann, sollte es zu Lieferschwierigkeiten von Ethanol kommen.

Hat jemand bereits Erfahrung mit Ethanol-Fahrzeugen machen können? Was meint Ihr insgesamt dazu? Würde sich jemand trauen, solche Umbauten zu machen? Welche Vor- und Nachteile kann solch ein Umbau mit sich bringen?

Gruß

Artur

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Beitrag von Schraubaer » 27. Jul 2022, 18:04

Für Bezug von nennenswerte Ethanolmengen und deren Lagerung bedarf es Genehmigungen und Auflagen! Wenn Dein Ofen dann nicht mit exaktem AFR läuft, wäscht der Schnaps Dir das Öl von den Laufbuchsen! Entsprechendes Motoröl brauchst Du auch. Bist Du weiter weg unterwegs, kannst Du kein Benzin tanken, entspechende Menge im Kanister mitnehmen!
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Beitrag von Henk » 27. Jul 2022, 19:40

Möglich ist das, ja...macht aber aus bereits genannten Gründen wenig Sinn, da kannst besser auf LPG umbauen!

Wenn nötig kannst Du ganz normal auf Benzin fahren und das Tankstellennetz ist bestens ausgebaut
Gruß Heiko aka Henk

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Beitrag von Kai-SOHC » 27. Jul 2022, 23:24

Mich interessiert dieses Thema auch sehr und grade im Bereich der Leistungssteigerung wie zB beiDrag Race wird Ethanol ausschließlich eingesetzt.
Klar die Tankstellen sterben aus weil die Bundesregierung das Förderprogramm seit 2015 gestoppt hat aber es kostet nur ein Bruchteil und gibt enorm viel Schub ach und ganz wichtig: ES SCHON DIE UMWELT
Bei normalen Motoren 40-50HP und bei Turbomotoren 100+HP und das ist schon heftig.

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Beitrag von Kai-SOHC » 27. Jul 2022, 23:30

Bei Ethanol spricht man von ca 107 Oktan was man sonst nur mit Boostern erreichen würde. Finde das schon sehr beeindruckend. 😜

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Beitrag von Red Convertible » 28. Jul 2022, 07:33

Auf der Rennstrecke unter entsprechenden Sicherheitsbedingungen ist Ethanol gut aufgehoben, im öffentlichen Straßenverkehr eher so umständlich, wie mit einem Elektroauto um die Welt zu reisen. :?
jetzt ohne C-Code Cabrio ;)
LG
Mario
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Beitrag von Schraubaer » 28. Jul 2022, 07:34

Die Leistungssteigerung kommt aber nicht durch den Alk allein, sondern durch die Anpassung des gesamten Motors ( Verdichtung, Aufladung, etc.). Mit reinem Ethanol/Methanol benötigt man noch Additive, daß der Ofen kalt überhaupt anspringt. Kaltstarteigenschaften sind grottenschlecht! Das war auch der Grund für max. E85.
Unsere Oldiemotoren auf reinen Alk laufen zu lassen, bedarf schon einiges an Umrüstung, um einen sicheren und komfortablen Betrieb zu gewährleisten.
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Beitrag von Henk » 28. Jul 2022, 09:11

E85 gab es bei uns an der Dorftanke für ein paar Jahre, es gab da auch jemanden der seinen ollen Vergaser Fiesta so lange bearbeitet hat bis es funktionierte.

Die meisten haben gemischt, ich habe das auch mal ausprobiert.
Aber schlussendlich wird der Kostenvorteil durch den mehrverbrauch aufgefressen...
Gruß Heiko aka Henk

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Beitrag von Schraubaer » 28. Jul 2022, 10:00

Bei mir kam ein echter Kostenvorteil dabei raus. Der Stroker lief sogar ruhiger, es mockerte weniger nach Benzin! Hab‘ ihn allerdings auch so bedüst, das ich unterwegs Benzin nachtanken konnte, ohne daß er dann zu fett lief. Wenn immer noch verfügbar, würde ich das weiterhin machen.
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Beitrag von Henk » 28. Jul 2022, 11:02

Schraubaer hat geschrieben:
28. Jul 2022, 10:00
Bei mir kam ein echter Kostenvorteil dabei raus. Der Stroker lief sogar ruhiger, es mockerte weniger nach Benzin! Hab‘ ihn allerdings auch so bedüst, das ich unterwegs Benzin nachtanken konnte, ohne daß er dann zu fett lief. Wenn immer noch verfügbar, würde ich das weiterhin machen.
Das mag sein, pur habe ich es nicht gefahren.
Mir war das alles zu heikel.
Die Tankstelle hat es schlussendlich abgeschafft weil der Tankbunker und dessen Amaturen anfingen extrem zu rosten.
Gruß Heiko aka Henk

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