Hallo Leute, nach länger (Zwangs-)Pause meld ich mich zurück. Ich hatte bis Ende Februar Prüfungsphase und konnte daher wenig bis gar nichts am Torino machen geschweige denn hier den Thread auf dem aktuellen Stand halten. Aber in den letzten 2 Wochen konnte ich endlich wieder an die Arbeit gehen, gefühlt habe ich in der Werkstatt gelebt
Da ich jetzt im Zug in die Schweiz sitze (Urlaub mit der Freundin um Wogen für Autokauf und lange Abwesenheit in der Werkstatt zu glätten

) dachte ich mir ich nutze die Zeit und gebe mal ein Update über den aktuellen Stand der Arbeiten an der blauen Blechbüchse:
Leider bin ich mit meinem sehr unrealistisch gestalteten Zeitplan unerwarteter Weise im Verzug. Die Karosseriearbeiten sind leider noch nicht abgeschlossen, da einige unvorhergesehene und unerwartete Probleme aufgetreten sind, wie ich es auch schon erwartet habe... ja, das Auto steckt voller Erwartungen

Zum Positiven: Ich habs endlich geschafft die Löcher in den Federdomen zuzumachen, sodass auch noch die oberen Querlenker samt abgewinkelten Fettnippeln hineinpassen und genug Spiel haben.
Zum Negativen: Leider musstem wir noch während ich da dran war feststellen, dass bei dem Auto aufgrund eines Treffers vorne links ein Teil vom Vorderwagen getauscht wurde: Das Winkelblech welches oberhalb der Shock tower verläuft wurde bei ca 3/4 abgeschnitten und ein Ersatzteil aus einem anderen Auto samt innerem Kotflügel und Kühlerträger schief eingebraten. Das hatte zur Folge dass die eigentlich gerade Kante am inneren Kotflügel Banane war und drr Abstand zwischen den beiden Spitzen vorne nicht stimmte. Dazu später mehr.
Das ursprüngliche "nur die Löcher zu machen" uferte in eine umfangreiche Revision des Vorderwagens aus.
Um etwas Abwechslung von der Karosseriearbeit zu bekommen hab ich mich dann unglücklich gemacht und meine
Aufmerksamkeit den Kipphebelwellen gewidmet. Ein Pushrod hatte in der Pfanne des Rocker arm gefressen, und ich wollte die Welle reinigen um zu schauen was die Ursache für die mangelhafte Ölversorgung dort war. Gesagt getan, der Grund wurde dann schnell offensichtlich als ich die ersten größeren Späne aus der Welle pulte. Mit einem mittelmäßig-anregenden Gefühl in der Magengegend, gleich neben dem Bereich der auf Masochismus und Geldverbrennerei steht, also hoch zur Garage und die Ölwanne abgenommen. Bisher wars ja wie beim Arzt, obenrum frei. Nun auch unten, der erste Blick sah nichts doch dann ist mir ein relativ großer Grat an den Lagern aufgefallen und Span der sich aufgeworfen hatte. Desweiteren waren zwei Nr. 4 Main Caps verbaut. Die Vermutung war dass die Geometrie der Lagergasse nicht stimmt. Also die nächste Baustelle eröffnet (wie im Sommer auf der A7) und den Motor zerlegt. Nachdem Kolben und Pleuel den Block durch die dafür angedachten Öffnungen statt der durchschlagenden Seitenausgänge verlassen hatten, stellte ich fest dass sich die KW nur mit Mühe drehen ließ. Also zum Motorenbauer damit, Lagergasse bohren/honen. Auch ist aufgefallen dass der Camplug (durch die falsche Montage) an der Nocke geschliffen hat. Die Lager von der NW sahen auch nicht mehr so pralle aus. Positiv jedoch: Der Block an sich sieht echt gut aus. Zylinder und KW haben Standardmaß, es sind keine Laufkanten oder Rillen zu spüren und auch sonst nix weiter auffälliges zu sehen. Lagerschalen und Kolben sind auch noch original FoMoCo, letztere alledings wohl leider die dished 2V Kolben vom original Y Code Motor. Da der Block allerdings ein 4V Galaxie Motor ist, liegt es nahe dass jemand mal aus zwei Motoren einen zusammengebastelt hat. Nachdem alles zerlegt und gesichtet war, Block unter den Arm geklemmt und runter damit in dei Werkstatt. Dort dann alle Stopfen raus, umrüsten auf Screw in Galley plugs (bis auf den beim Verteiler), Anpassung der Ölkanäle an den Mains und dem Flansch für die Ölpumpe sowie entgraten des Casting flashs im Valley und bei den Mains. Das ging eigentlich alles ganz gut, für die Galley Plugs haben sich eine kleine selbstschneidende Schraube und ein paar Unterlegscheiben zum rausziehen bewährt. Der hinter dem Verteiler ließ sich mit einer langen dünnen Stange von hinten rausstoßen. Den einzigen Bammel hatte ich beim anphasen der Ölbohrungen in den Mains. Hier bin ich ganz vorsichtig mit meinem Dremel mit Kugelfräser reingegangen und hab nur soviel Material weggenommen dass das Öl vernünftig fließen kann (bei den FEs ist meistens ein Versatz bei den Bohrungen von Main Nr. 1,2 und 4, was zur Folge hat dass die Löcher teilweise von den Lagerschalen verdeckt werden. Was ich auch keinesfalls versauen wollte waren die geschnittenen Gewinde für die Ölverschlussstopfen. Hier musste ich mir einen 1/4 NPTF Gewindeschneider zurechtbasteln damit ich die Plugs weit genug reinschrauben kann (das Gewinde ist ja konisch, deshalb hab ich 5mm vom Gewindeschneider abgetrennt). Um den Flow am Kanal für die Ölpumpe zu verbessern (das Loch ist relativ klein im Vergleich zur Port von der Pumpe, und macht unten einen relativ scharfen Knick) hab ich ebenfalls wieder meinen Kugelfräser und einen rolligen Schlleifpapieraufsatz (hat bestimmt nen Namen im Fachjargon, für mich jetzt einfach Rolli) benutzt. Anschliessend mit einem Stück Draht getestet ob es noch irgendwo Kanten gibt und dann für gut befunden.
Als alle Modifikationen erledigt waren hab ich den Block grob gereinigt und nun befindet er sich auf dem Weg ins Tauchbad mit anschließender Endstation beim Motorenbauer. Dort dann schauen was mit der Lagergasse ist und Zylinder nachhonen, ggf. Bohren.
Während meiner Uni bedingten Abstinenz waren auch meine Eltern fleißig. Sie haben den Motorkabelbaum repariert, ein paar Kabel für die Zündung waren steinhart und brüchig, sowie der Kabelbaum für die Lima musste neu gebaut werden. Auch der Kabelbaum unter dem Armaturenbrett wurde gewartet, hier musste der Zündschlossstecker neu angebracht werden (den hatte der Vorbesitzer abgekniffen) und dei Relaisschaltung für das Licht eingezogen werden. Weiter haben sie das Lower Dash aufgearbeitet und den Grill zusammengebaut, samt neuer Beleuchtung. Das wird hoffentlich später den Einbau (in Baugruppen) erleichtern.
Eigentlich wollte ich den Radioschacht ausschneiden und einen neuen einsetzen, da ich aber so wenig wie möglich an dem Auto lackieren möchte, und der Ausschnitt nur nach hinten weggebogen war um vermutlich ein größeres Radio aufzunehmen, hab ich mich für eine andere Reperatur entschieden. Den Schacht soweit wieder hingebogen wie es sein soll und dann mit Kaltmetall die Risse zugemacht und geglättet. Anschließend etwas Schwarzmetallic Lack draufgepinselt. Ich bin echt zufrieden! Grundsätzlich hätte ich lieber den Schacht getauscht, aber dann hätte man gleich das Lower dash lackieren können. Und wenn das dann auch wieder top aussieht muss der Innenraum passen und so weiter... Da ich ihn ja eh als äußerlich so lassen möchte wie er ist passt es dass siech der Charme dann auch im Inneren fortsetzt.